Wie politisch darf Spiritualität sein?
Norbert Paul
Die derzeitigen Diskussionen und Geschehnisse um Politik, Religion, kapitalistische Wirtschaftsordnung, Neue Welt Ordnung und Kriegen, führt immer wieder zu den oben genannten Frage ob, und wenn ja, wie politisch Spiritualität ...
sein darf/kann/muss. Fälschlicher Weise geht man bei dieser Fragestellung davon aus, dass es da eine Trennung zwischen spirituellem Leben und politischem, religiösem, gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Leben geben würde. Tatsächlich gibt es nicht nur keine Trennung zwischen einer (natur)spirituellen Lebensauffassung und dem "realen" Leben, nein, es gibt erst gar kein wirklich reales Leben ohne Naturspiritualität. Meine Erfahrungen zeigen, dass die heutige modern Lebens- und Sichtweise auf die Welt nicht das "reale" Leben wahrnimmt, sondern lediglich eine sehr eingeschränkte und funktionsorientierte vordefinierte Sichtweise auf das, was wahrem Leben und Geschehen um uns herum existiert. Dem gegenüber ist die naturspirituelle Sicht- und Lebensweise eine deutliche Erweiterung dessen, was "moderne", fremdbestimmte, ach so "realistische" Systemmenschen als "Alltagsrealität" wahrnehmen.
Da das, was in Politik, Religionsausübung, gesellschaftlichem Wandel und Wirtschaft in dieser Welt um uns herum geschieht, direkten Einfluss auf unser tägliches Leben hat, kann sich gerade ein naturspiritueller Mensch angesichts der Ausbeutung und Zerstörung der Natur, den Missbrauch ihrer Ressourcen, der Gewalt und den Kriegen, eine unpolitische Haltung nicht leisten. Zudem macht es auch überhaupt keinen Sinn, sich von jemandem der nur einen Bruchteil des Lebens wahr nimmt, das Leben als Ganzes bestimmen und reglementieren zu lassen, tatenlos mit anzusehen, wie dieser, oder bessre gesagt diese, einen nicht nur auf das gleiche Minimalmaß reduzieren, sondern darin auch noch dominieren möchten. Diese "Minimalen" versuchen durch Dominanz, versehen mit einem Gewaltmonopol, alle anderen auf Minimalmaß zu halten und darin zu verwalten. Um dies zu erreichen gruppieren sie sich in Parteien, Organisationen und Vereinen, welche durch Masse eine gewisse Macht erreichen. Doch wer Macht hat, hat nur dies, jedoch nicht Recht und schon gar keine Freiheit. Ihnen bleibt nur Kontrolle und das Bestreben diese beizubehalten. Und es sind gerade diese "Machtminimalen", die aus ihrem Scheitern bereit sind zu lernen, wenn auch in destruktiver Weise, wie die zahlreichen gescheiterten Revolutionsversuche in Europa zeigen. Jene die diese Minimalisierung und Verwaltung direkt betrifft, die Menschen und Völker die ihrem Tageswerk nachgehen, lernen nicht daraus und weigern sich seit Jahrhunderten den Machtminimalen endlich mal einen Strich durch ihre Rechnung zu machen. Menschen die heute noch Parteien, Religionen, oder Großkonzernen zugehörig sind, welche hauptsächlich nach Macht und maximal erreichbarem Profit streben, und das sind fast alle, sind Menschen die aus meiner Sicht vollständig lernresistent hinsichtlich unserer bisherigen Menschheitsgeschichte sind und mit beiden Beinen und ihrem ganzen Gewicht (physischem, geistigen, politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen) auf der Bremse der Menschheitsentwicklung stehen. Und genau jetzt merken einige Menschen, dass diese massive Dummheit der Führenden wie auch die der Massen uns wieder einmal, wie schon so oft zuvor, in den nächsten großen Krieg führen möchte. Doch sowohl die Kriegstreiber wie auch die passiven Mitläufer und Dulder tragen die Verantwortung für die Toten die auf uns zu kommen. Wie kann also gerade ein naturspiritueller Mensch, wie auch jeder andere sich spirituell entwickelnde Mensch, dem gegenüber keinen politischen Standpunkt haben und keine klare Ausrichtung, die in eine ganz andere Richtung zeigt als die Öffentliche? Es wird Zeit, dass wir von Funktionseinheiten wieder zu Menschen werden, die Selbstverantwortung die wir für uns tragen annehmen, wir unsere Macht nicht an "Minimale" abgeben die wir nicht kennen, wir unsere Stimme zu uns zurück nehmen, um sie überhaupt erheben zu können. Wer seine Stimme abgibt kann sie nicht mehr erheben und trägt dennoch die Verantwortung dafür, was mit ihr getan wird. Wieder mehr in Einklang mit der Schöpfung, mit unserem Menschsein und einem naturspirituellen Leben zu kommen, welches immer mehr von der realen Welt wahrnimmt und in alle Entscheidungen einbezieht, bedingt auch, dass der notwendige Freiraum dafür geschaffen werden muss, gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich. Das ist auch ein politischer Prozess, jedoch nicht im Sinne der Systemparteien, sondern zwischen den Menschen welche diesen Weg gehen und denen an ihrem Lebensmittelpunkten. Mit anderen Worten, es geht nicht darum Systeme abzuschaffen, an denen noch so unendlich viele Personen hängen und abhängig davon sind, sondern neben diesen Systemen Raum für neue selbstbestimmte Lebensweisen zu schaffen. Entgegen der Ängste der Systemführer hierin ein Problem für ihre Machtansprüche zu sehen, sehe ich darin in einen Quell unglaublicher Innovationen und Entwicklungen. Leider sind es noch zu wenig und zu selbstbezogene Menschen, Einzelgänger oder isolierte Kleinstgruppen, welche in diese Richtung unterwegs sind, zu wenige um neben den fremdbestimmten Systemmenschen sich diesen Freiraum zu verschaffen. Doch vielleicht werden es, wenn auch langsam, doch immer mehr, vielleicht. Momentan sieht es eher so aus, dass uns nichts anderes übrig bleiben wird, als durch den nächsten Zusammenbruch zu gehen und abzuwarten, wen es nach dem Crash noch gibt und welchen Einfluß man dann auf den Wiederaufbau nehmen kann. Oder?
Mit herzlichen Grüßen, Norbert
Nur das Echte zählt,
lebe es wild und frei,
in Liebe und Achtsamkeit
und lerne es zu Behaupten!
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