Warum braucht es jetzt auch noch eine „Zeitgemäße - Naturspirtualität“, es gibt doch schon so viele scheinbar naturspirituelle Angebote?

Wenn ich mir heute den Markt / die Szene um Eso, Spiri, Schamanismus, Druidentum, Heidentum, Hexen, usw. so anschaue,

überrollt einen ein Überangebot wilder und bunter Angebote, wo jeder von sich behauptet, dass das Beste und das einzig Richtige nur bei diesem Angebot zu finden ist. Auf der anderen Seite sind da immer mehr Menschen, die mit der aktuellen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung nicht mehr mitkönnen und auch nicht mehr mit wollen und nach Alternativen suchen. Da es jedoch scheinbar keinerlei Qualitätsmaßstäbe oder unabhängige Orientierungshinweise gibt, um eine qualifizierte und kompetente Quelle naturspiritueller Weltsicht und Lebensweise identifizieren zu können, sind der Phantasie, den Wunschvorstellung und Erwartungen, individuellen Sichtweisen und ausgefeiltesten Kopfgeburten nicht nur ein weites Feld geöffnet, die scheinbar fehlende Orientierungsmöglichkeit bedingt diese Entwicklung als Ersatz-Weltbilder. Auf Grund dieser fehlenden Orientierungsmöglichkeiten auf beiden Seiten bleibt am Ende nur, einfach an eine Sache zu glauben oder die Einstellung: Hauptsache anders als mein Alltag, die Inhalte spielen nur eine Nebenrolle. Beworben wird das alles nach dem Motto: Wer nicht auffällt, fällt hinten runter! Die Marktgesetze: Die Nachfrage beeinflusst das Angebot und umgekehrt, und: Werbung muß nichts mit Inhalt zu tun haben; sind hier voll am Wirken.

Jene, die sich um eine scheinbar fundierte Arbeit bemühen, versuchen dies durch die Beschäftigung mit naturspirituellen Traditionen, überlieferten wie auch solchen, heute noch aktiven nativen Kulturen. Diese Menschen reißen zu diesen Gemeinschaften und investieren in diesen Weg viel Lebenszeit und Lebensenergie. Einige finden darin auch so etwas wie ihre spirituelle Heimat und wenn dies so ist, muß es nicht kommentiert werden, meinen Respekt haben diese Menschen.
Doch auch unter diesen gibt es sogenannte Spiri-Traveler, die nach dem Motto leben: Besser gut kopiert als schlecht nachgemacht, von wirklich verstehen hat ja keiner was gesagt. Durch diese unbewussten Leute entstand ein Eso-Spri-Tourismus, der inzwischen nicht wenige native Kulturen ihrer Grundgüter für ihre überlieferten Rituale beraubt hat.

Auf so gut wie alle diese “Natrusprituellen“ trifft jedoch zu, mit ganz wenigen Ausnahmen, dass ich bei genauerem Nachfragen, kaum bis wirklich keine Referezierung zur tatsächlichen Natur und Schöpfung finde und eine solche mir auch nicht geliefert werden kann. Eben das ist jedoch der entscheidende Punkt, der Hollywood-Filme von der realen Welt unterscheidet, die Fiktion einerseits, und die erkennbare und überprüfbare Referenz zu realen Ereignissen andererseits. Für das reale Leben und meine naturspirituelle Arbeit heißt das, mich zum Einen zwischen Film und Wirklichkeit entscheiden zu müssen, und zum Anderen immer wieder darauf zu achten, nicht einem Film „aufzusitzen“.

Ich finde es gut und wichtig, dass wir uns mit unseren Wurzeln und Ursprüngen befassen und die Weltsichten wie auch Lebensweisen unserer Vorfahren kennen und ehren, denn sie haben zu uns heute geführt. Alles, was sie getan haben, basierte auf ihrem Verstehen ihres Umfeldes und dem Kontext, in dem sie ihr Leben lebten. Davon war vieles richtig, was ihre direkte Interaktion mit ihrem Umfeld betraf, und es gibt vieles, was darüber hinaus ging, das in der Zwischenzeit besser verstanden wurde, und so einiges, das im heutigen Kontext keinerlei Bedeutung mehr hat.
Durch die nicht referenzierbaren Vorstellungen wie auch durch die Veränderung der Lebensumstände, hat die fortschreitende Zeit diese Weltsichten und Lebensweisen überholt und von der realen fortschreitenden Natur und Schöpfung losgelöst. Sie sind bestenfalls Traditionen geworden und / oder auch Machtinstrumente über die jeweilige Gemeinschaft. Sie sind nur noch ein wenig Glut, ja meist sogar nur noch Asche, einer ehemals lebendigen und verbundenen naturspirituellen Lebensweise. Und genau das ist die Schwierigkeit heute, denn aus der Asche lässt sich kein neues Feuer schlagen und in der Glut muß man erst genug Glutbröckchen finden, die im heutigen Kontext und mit dem heutigen „Brennstoff“ überhaupt zünden und sich zu einer neuen Flamme entwickeln können.

Doch wie findet man die Glutbröckchen?

Und mit dieser Frage sind wir genau bei dem Punkt, der so gut wie nirgendwo in diesem Überangebot zu finden ist. Denn es braucht ein von der mangelnden und fehlerhaften Sichtweise eines Menschen unabhängige, dauerhafte und authentische Referenzgröße, einen unbestechlichen Orientierungsmaßstab.

So etwas gibt es nicht?

Natürlich gibt es das, nämlich die Natur und Schöpfung selbst!

Die Natur und Schöpfung ist reine Struktur und Ordnung und klare, sie tragende Prozesse, auch wenn viele das auf Grund des Überflusses und Vielfalt nicht sehen können, was nicht wundert, sie wissen ja nicht darüber. Alles, was nicht auf sie referenziert, ist Geschichte, Mythos, Wunschvorstellung, Phantasie, ist Hollywood oder auch mutwillige Manipulation.

Genau diese Struktur und Ordnung und die sie tragenden Prozesse wieder ins Erkennen und Verstehen zu bringen, ist der zentrale Inhalt meiner Berufung. Die aus meiner Sicht wenigen schöpfungskonformen „Lehren“, stimmen, so meine immer wieder bestätigten Erfahrungen, im Kern genau damit überein. Und wie sich ebenso immer wieder zeigt und bestätigt, erfährt man die wahre Magie der Schöpfung und den echten Zauber der Natur, nicht durch Hollywood, sondern durch das Verstehen dieser klaren Struktur und Ordnung und deren Prozesse. Nur um das geht es mir, nicht darum vorzugeben, ob Du beispielsweise Deine Jahreskreisfeste keltisch oder germanisch feierst, doch zum richtigen Zeitpunkt und mit den schöpfungskonformen Aspekten, das ist mir schon wichtig. Alle, die eine gewissenhafte und gute Arbeit leisten, im Bereich Gesundung wie auch naturspiritueller Entwicklung, haben damit die Möglichkeit, mit ihrer Arbeit an diese Struktur und Ordnung anzudocken und über die schöpfungskonformen Prozesse an das große Ganze anzubinden. Die vielfach einzelnen und getrennt voneinander bestehenden und angewendeten Sichtweisen, Handlungsweisen und Methoden, können dann miteinander verbunden werden, von einem roten Faden synergetisch durchzogen.

Letztendlich ist die gelebte Naturspiritualität immer auch sehr regional, am jeweiligen Lebensmittelpunkt orientiert. Da bedeutet jedoch nicht, dass der Austausch mit anderen naturspirituellen Kulturen und Lebensweisen nicht wichtig sei, ganz im Gegenteil, denn gegenseitige Inspiration, welche regional angepasst und umgesetzt wird, schließt Lücken auf beiden Seite, für die es keine eigene Verfahrensweise mehr gibt.

Und aus all den genannten Gründen gibt es die „Zeitgemäße-Natur-Spiritualität“ als den nächsten Entwicklungsschritt naturspiritueller Weltsicht und Lebensweise, die neue Flamme, die aus der Glut der Vergangenheit geschlagen, an den heutigen Kontext angepasst und mit aktuellem Brennstoff versehen wird. Altes Wissen und neuste Erkenntnisse sind keine Gegensätze, sondern bilden einen Entwicklungsweg, der ergänzend und konkretisierend ist und die Referenz zur realen Natur und Schöpfung aufrechterhält. Das ist echte Entwicklung und tatsächliches Wachstum.

Mir ist auch klar, dass einige jetzt denke: Was der sich da einbildet! Für die ist es halt nur ein Text, der ihr Ego an triggert. Der Text ist jedoch für jene geschrieben, die dadurch in Grübeln kommen, nachdenklich werden und den tieferen Sinn erkennen.

In diesem Sinne,
nur das Echte zählt,
lebe es wild und frei,
in Liebe und Achtsamkeit
und lerne es zu behaupten!

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