Tradition – und Jetzt
Norbert Paul
Tradition, Glaube, Religion sind Begriffe, die
sehr miteinander verbunden sind, oft auch im gleichen Kontext stehen. Manchmal kommt auch Spiritualität hinzu. Doch was haben Tradition, Glaube und Religion wirklich mit Spiritualität zu tun?
Aus meiner heutigen Sicht, Erfahrung und Reflexion, kaum etwas bis gar nichts. Sicher haben Traditionen einmal ein echtes Fundament in realen Ereignissen gehabt. Doch haben sie sich mit der Zeit und der Einflussnahme von Außen, ganz besonders durch Religionen, von ihrem Ursprung entfernt. Sie sind meist zu reinen bezugslosen künstlichen Konzepten geworden, was man zum Beispiel an ihrer terminlich festen Datierung im christlichen Kalender erkennen kann. Natürliche Ereignisse kennen keine festen Kalendertermine, genau daran erkennt man sie. Alleine dieser Punkt zeigt wie unecht viele Traditionen, die wir aufrechterhalten wollen oder an denen wir uns wieder orientieren wollen, geworden sind.
Ein Beispiel sind die Raunächte, die auch die Zeit zwischen den Jahren genannt werden. Früher waren sie sicher mal Eins und waren eine Entsprechung natürlicher Ereignisse. Dann wurden sie kalendarisch auf die 12 Tage zwischen Heiligabend und den Heiligen Drei Königen gelegt. Damit löste man sie von periodischen natürlichen Ereignissen in der Natur und machte ein rein kalendarisches Ereignis draus. Dennoch gibt es die echte Zeit zwischen den Jahren immer noch. Es ist die Zeit zwischen dem letzten Neumond im Dezember und wie dieser zur Wintersonnenwende steht. Durch sie, wird das Sonnenjahr und das Mondjahr, miteinander verbunden und in Einklang gebracht. Der alte Jahreskreis endet zu ihrem Anfang und der neue Jahreskreis beginnt mit ihrem Ende. Das ist die echte reale „Zeit zwischen den Jahren“ die heute noch existent ist. Ein weiteres Beispiel ist Beltane, das mit Walpurgis, Hexensabbat und der politischen 1. Mai-Veranstaltung in einen Topf geschmissen wird. Auch Beltane ist ein natürliches Jahreskreisfest zum Vollmond, alles andere als ein Kalendertermin. Besonders fatal ist jedoch, dass Beltane mit Walpurgis in einen Topf geworfen und als heidnisches Fest, als heidnische Hochzeit gefeiert wird. Dabei ist Walpurgis ein erzkatholisches Fest, das zu Ehren der christlichen Missioniererin und Schutzheiligen der Hexenverfolger Walpurga, dem Beltane Fest und dem Hexensabbat von der Kirche entgegen gestellt wurde. Noch heute nennt man im Südosten Deutschlands das Glockenläuten vom 30. April auf den 1. Mai Walpern. Nun feiern gerade Heiden Walpurgis anstatt Beltane und damit die Schutzheilige der Hexenverfolger, welche die damaligen Heiler und Heilerinnen als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannten. Diese frühen Heiler und Heilerinnen wie auch ihre Lebensweise sind ja gerade die Idole der Heiden-Szene. Seltsam, oder?
Auf Glaube und Religion möchte ich hier nur kurz eingehen, da sie für mich keine Option für ein bewusstes Leben in Einklang mit der realen Schöpfung sind. Es sind lediglich Machtgebilde und Auffangbecken für jegliche Form von Ablehnungen des echten selbstbestimmten Lebens, bis hin zu einem Sammelbecken von Perversen der schlimmsten Art. Wer an eine Ideologie glaubt, nur weil es nicht möglich ist das Gegenteil ihrer bloßen Behauptung zu beweisen, also etwas nicht existentem rein phantastischem und vollkommen virtuellem, ist für mich niemand, mit dem ich mich ernsthaft austauschen möchte.
Für mich ist Spiritualität nichts separates zum Alltag, Tradition oder Glaube, sondern fester und realer Bestandteil des Lebens. Ebenso real sind die Themen, Arbeitsweisen, Feste und Rituale. Sie alle haben eine echte Entsprechung in der realen Schöpfung. Wer heute Spirituelle oder gar naturspirituell unterwegs sein will, ist dazu aufgerufen alles an überlieferten Traditionen auf ihren echten Ursprung hin zu überprüfen und das real Existierende, statt verfälschten Traditionen in den Vordergrund zu stellen und damit zu arbeiten. Genau das zu tun ist meine Berufung und mein Lebensweg.
Aus meiner Sicht kann jeder machen, was er/sie will, solange andere damit nicht behelligt werden. Doch gibt es einen klaren Unterschied zwischen dem Echten und dem Fake. Heute überwiegst zwar in fast allen Belangen der Fake, doch das lässt sich ja ändern ;-)
Mit herzlichen Grüßen, Norbert
Nur das Echte zählt,
lebe es wild und frei,
in Liebe und Achtsamkeit
und lerne es zu Behaupten!
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