fbpx

Die Krise in der Krise

Die Krise in der Krise

Ja, in der Krise zeigen sich Wohlstandsabhängigkeiten besonders stark und nicht selten

sind sie der Grund für echte Dramen. Die Wohnung ist gemietet, das Auto geleast, der Fernseher finanziert, ebenso wie die Küche und die Sitzlandschaft, das Büro ist gemietet und die Einrichtung finanziert, der Urlaub geht auf Pump, im Verein und den verschiedenen Freundeskreisen muß man sich auch immer mal wieder großzügig zeigen, das Konto läuft permanent im gewährten Kreditrahmen, das Gehalt reicht gerade so, um alle Verbindlichkeiten zu bedienen. So sieht es bei vielen Menschen aus, so gut wie nichts gehört ihnen mehr, sie erkaufen sich mit dem Abtrag ihrer Verbindlichkeiten lediglich ein für einen kurzen Zeitraum gültiges Nutzungsrecht. Aber Angeben damit geht dennoch, oftmals dienen die finanzierten Dinge genau nur diesem Zweck.

Und dann kommt die Krise und immer mehr der Verbindlichkeiten können nicht mehr bedient werden. Der vorher so großzügig gewährte Dispo-Rahmen wird immer weiter gekürzt, der/die nette Banker/ -in ist nun nicht mehr ganz so nett. Ein Nutzungsrecht nach dem anderen wird aufgekündigt, da die Raten nicht mehr bezahlt werden. Auto weg, Küche weg, Sitzlandschaft weg, Fernseher weg, Büro weg, kein Urlaub mehr, Konto wird gepfändet, nach und nach brechen auch die sozialen Kontakte weg und die Menschen sitzen plötzlich mit nichts da.

Aber da kommen ja die tollen Darlehens-, Bürgschafts- und Kreditangebote der Regierung, um die Krise zu überstehen. Super der Staat hilft, so scheint es. Doch die meisten scheitern schon an den Anträgen und wenn die endlich ausgefüllt sind, an den Kriterien für den Bezug der Gelder. Sollte dann doch was ausgezahlt werden, dann ist das ja kein Geschenk, es muß ja wieder zurückgezahlt werden, die Abhängigkeiten gehen weiter.

Da hat Glück, wer wirklich was besitzt, ist bezahlt und meins, kann mir nicht genommen werden, denn es ist bezahlt, auch wenn es nicht das neuste und Beste ist. Allzuleicht lassen wir uns auf Rückzahlungsgeschäfte ein, nur weil wir das Neueste, das Größte oder Beste haben wollen, oder den Nachbarn oder Freund übertrumpfen möchten. Doch der mit dem etwas älteren und bezahlten Auto, der fährt damit durch die Krise und danach immer noch weiter.

Corona legt vieles lahm, leider zwangsweise und nicht aus Erkenntnis und Einsicht. Ob es wirklich um den Virus geht, die Maßnahmen angemessen und/oder verhältnismäßig sind, darüber ließe sich trefflich diskutieren. Doch was uns im Moment gegeben wird, ist Zeit, Zeit über vieles nachzudenken, auch darüber was wirklich unseres ist und wie viel unserer Lebenskraft und Lebensenergie wir noch raushauen wollen, ohne etwas wirklich unser nennen zu können. Wielange wollen wir noch in die Konsumfallen tappen und alles über Finanzierungen laufen lassen, uns selbst damit unter einen unglaublichen Abzahlungsdruck setzen. Auch darüber, welchen Menschen wir in verantwortlichen Positionen sehen wollen, oder Umgang pflegen möchten, können wir jetzt in Ruhe nachdenken. Alle sozialen Kontakte können nun überdacht werden, wer tut uns gut und wer nicht, was brauchen wir noch und was ist eigentlich schon längst vorbei.
Doch die wichtigsten Fragen sind: Wie viel an Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Mitbestimmung möchte ich noch für die so bequeme Fremdbestimmung abgeben, oder mir wieder zurückholen? Wie viel Spaß- und Konsumgesellschaft möchte ich mir noch mit Unkenntnis, Ahnungslosigkeit und unbeteiligt sein erkaufen, oder mir wieder Wissen, Kenntnisse und Fähigkeiten zurückholen, um zukünftig bewusst und aus Überzeugung zu entscheiden und zu handeln, und damit verhindern, was heute geschieht? Was wollen wir unsere Phantasien, Wunschvorstellungen, Bequemlichkeiten, Traumwelten und scheinbare Sorglosigkeiten, durch den Verrat an Seele und Menschlichkeit erkaufen?

Wir vergessen leider allzuleicht, dass wir in einer wundervollen Welt leben, in der wir so viele Möglichkeiten hätten, mit ihr, wie auch miteinander, schöpfungskonform und zum Wohle aller umzugehen. Packen wir es an, oder drehen wir das Rad der Profitgier und Selbstausbeutung, des Habenwollens und der Konsumgier weiter? Diese „Corona-Krise“ gibt uns jetzt die Zeit darüber nachzudenken.

Mit herzlichen Grüßen, Norbert

Nur das Echte zählt,
lebe es wild und frei,
in Liebe und Achtsamkeit,
und lernt es zu behaupten.

#zns #norbertpaul #naturspiritualität #derneueabendländischeschamanismus

Tags
Image