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Das Wasserläufer Gleichnis

Das Wasserläufer Gleichnis

Der Wasserläufer (Gerridae) ist vielen bekannt und ich denke, jeder hat sie schon einmal in einem Teich, auf einem See oder Bachlauf gesehen. Sie gehören zu den Wanzen und ernähren sich räuberisch

durch das Aussagen auf die Wasseroberfläche fallende Insekten. Sie selbst bewegen sich auf der Oberflächenspannung des Wassers fort, ohne ins Wasser einzusinken. Über die Oberflächenspannung des Wassers (die ist wie ein stramm gespanntes Laken zu sehen), nehmen sie die Vibration der herabfallenden Beute wahr.
Manche Wasserläufer suchen eher im Uferbereich, wo Altes am Vergehen ist und durch den Geruch des Verfalls Beute anlockt. Andere suchen auf der freien Fläche nach herabgefallenem, einige beschränken sich mit ihrer Suche auf einen begrenzten Bereich der Seeoberfläche, wieder andere sausen von Ufer zu Ufer über die gesamte Wasserfläche, in der Hoffnung schneller an „Beute“ zu kommen als andere.
Doch gleich wie aktiv sie sind, wie eng begrenzt oder weitflächig sie unterwegs sind, ob sie sich von wenigen oder vielen unterschiedlichen Beutearten saugend ernähren, nie wird auch nur ein Wasserläufer lebendig unter die Wasseroberfläche kommen.

Wenn ich so zurückblicke und das Erlebte in den verschiedenen „alternativen“ Szenen und Bereichen reflektiere, drängt sich mir immer wieder der Vergleich zu den Wasserläufern auf.
Allzu viele sausen auf der Oberflächenspannung der echten Naturspiritualität dahin, und wie die Wasserläufer auf einem echten See, schaffen sie es nie in den See hinein, in die echte naturspirituelle Tiefe des Lebens, der Natur und Schöpfung. Die einen suchen im Alten, Vergangenen und Vergehenden nach Bröckchen, die ihre Sehnsüchte befriedigen, andere nähren sich von Gurus, Meistern, menschengemachten Konzepten und Fantasiewelten, die ihre eigenen Wunschvorstellungen, Erwartungen und Hoffnungen stützen und sie weiter tragen helfen.
Wo es keine befriedigenden Entsprechungen zu den eigenen Wünschen und Vorstellungen gibt, wird eben etwas Eigenes kreiert, das einem passt, das auch noch zufällig „intuitiv“ zu einem gekommen ist oder eben gleich als göttliche Eingebung von ganz oben übermittelt wurde. Und siehe da, kaum mit diesen Argumenten nach Außen getragen, schon finden sich Leute, die sich da anhängen und versuchen zu saugen.
Und es wird unglaublich viel Energie darauf verwendet auf dieser Oberfläche zu surfen und etwas darauf zu finden oder zu kreieren, was das weitere Surfen möglich macht.
Und ja, auf dieser Oberfläche ist man dem Echten ja so unglaublich nah, spürt seine Kraft und Energie, seine Ausstrahlung, erhält eine Ahnung seiner Kraft und Magie, aber eben nur eine Ahnung. Doch von der Tiefe und tatsächlichen Weite, von dem, was es im Teich zu entdecken gibt, ist kein Wissen und schon gar kein Verstehen vorhanden. Das ist vermutlich der Grund, weshalb auf der Oberfläche nach Ersatzkonzepten gesucht wird oder gleich selbst kreiert werden.

Aus meiner Sicht ist dies auch der Grund, weshalb sich die Geschichte immer wiederholt, zwar auf unterschiedlichen technischen und systemischen Niveaus, doch ohne echte menschliche Entwicklung, von den über die Zeit hinweg belegten physischen Veränderungen abgesehen, die hängen von anderen Faktoren ab.

Der Wasserläufer müsste sich vollkommen verändern, also mit dem, was er ist, zu etwas anderem werden, wie beispielsweise die Raupe, die zu einem Schmetterling wird, um in den See eintauchen zu können (was er leider nicht selbst entscheiden kann). Genau so müssen auch wir Menschwerdenden uns jedoch bewusst entscheiden, den anstehenden und bisher stagnierenden Menschwerdungsprozess anzunehmen und zu erfüllen, uns verändern und zum ganzen Menschen wandeln.

„Die Schöpfung schläft im Stein, atmet durch die Pflanzen, träumt durch die Tiere und erwacht durch den Menschen“
Diese Kernweisheit zeigt in aller Kürze und Klarheit, worum es überall in unserem Universum geht, um Entwicklung und das Werden in den einzelnen Wantlungsstufen!
Ebenso wie dieser Weisheitssatz ist auch die Natur und Schöpfung klare Struktur und Ordnung und angefüllt mit sie tragenden Prozessen.

Schauen wir uns um und betrachten vorbehaltlos, wie wir mit uns, mit anderen, mit den Mitgeschöpfen und unserem Planeten als Ganzes umgehen, dann zeigt dieses Bild bestenfalls und wohlwollend beschrieben, die Anfangsschwierigkeiten eines Werdens zum ganzen Menschen. Und wie erfahrende Menschen wissen, es sind gerade diese schwierigen Startphasen, in denen sich entscheidet, ob das Begonnene in die „Hose“ geht, oder doch eher gut wird!

Mit anderen Worten: Wir sind dran zu entscheiden, ob wir uns vom Wasserläufer aus dem Reich der Tiere, zum Menschen entwickeln und irgendwann auch ganz Mensch werden wollen. Derzeit steht es aus meiner Sicht auf des Messers Schneide, ob wir versagen oder uns auf den Weg machen, ganz Mensch zu werden.

Wir leben in einer wundervollen Natur und Schöpfung und sind ein untrennbarer Teil davon, da sollte uns die Entscheidung, ob weiter Wasserläufer oder Menschwerdungsprozess doch eher leicht fallen, oder?

In diesem Sinne,
nur das Echte zählt,
lebe es wild und frei,
in Liebe und Achtsamkeit
und lerne es zu behaupten!

https://www.norbert-paul.eu

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